Briefspiel:Eteria 1036 BF/Heroldsfrage

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Sheniloneu3k klein.png Briefspiel in Shenilo Sheniloneu3k klein.png
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Beteiligte (irdisch)
Familie Menaris klein.png Athanasius
Familie Brahl klein.png Brahl
Haus Calven.png Calven
Familie Cordur klein.png Cordur
Haus di Côntris klein.png Di Côntris
Familie di Ulfaran.png Di Ulfaran
Haus Doren klein.png Dorén
Haus di Matienna.png Di matienna
Haus ya Papilio.png Gishtan re Kust
Haus Carson klein.png OrsinoCarson
Haus Aurandis klein.png Randulfio
Familie Wankara.png Wankara

Der vorliegende Text behandelt die Debatte der Eteria Shenilos um die Besetzung des vakanten Amtes des Herolds des Sheniloer Bundes, nachdem der letzte Amtsträger, Tolman Cordur, bereits zwei Jahre zuvor als Präfekt von Balthar abberufen wurde.

Dorén-Halle, Shenilo

Ein Vorschlag aus Sodanyo

Ilmordro de Maltris erhob sich und warf nur einen kurzen Blick in Richtung der Gesandten aus Selshed, Elysmenia.
"Bei unserer letzten Versammlung hat Signore Dorén das Amt des Heroldes zur Sprache gebracht. Zurecht hat er auf die Bedeutung dieses Amtes hingewiesen, dass nicht nur die Beschlüsse von Magistrat und Eteria im Bund verkünden soll, sondern auch über die Ahnenreihen und Turnierregeln zu wachen hat." Ilmordro nickte dem Angesprochenen mit schwer lesbarer Miene zu. "Mir liegt es fern, die Eignung seiner Base, die ich in meiner Heimatstadt kennenlernen durfte, in Zweifel zu ziehen. Daher sollen meine Worte hier nicht gegen die Signora Avesandra, sondern vielmehr für die ungleich bekanntere Signora betrachtet werden, die ich vorzuschlagen gedenke." Nun suchte Ilmordro den Blick Dartans di Côntris, des Barons der gleichnamigen Stadt, der ihm durch wohlwollendes Nicken bedeutete, fortzufahren. "Ich möchte die Signora Jatane di Côntris, die Cancellaria der Baronie Côntris, als neue Heroldin vorschlagen. Ich muss nicht erläutern, wie sie dem Volk am Yaquir als wohlwollende und weise Verwalterin aus jenen Tagen bekannt ist, als ihr Sohn in der Ferne seine Sporen verdiente. Über ihren verstorbenen Mann hat sie sicher die nötigen Kenntnisse über Tjost und andere Turnierformen. Und der Name des alteingesessenen und ehrwürdigen Hauses di Côntris alleine bringt es mit sich, dass sie über den Adel der Ponterra und Yaquiriens große Kenntnisse besitzt. Ihre Fähigkeit, der ponterranischen Stimme auch andernorts Geltung zu verschaffen, hat sie nicht zuletzt im Kronkonvent beweisen können."

Ein anderer Vorschlag aus Sodanyo

„Alter...Freund, werter Signor Ilmordro“, mit diesen Worten erhob sich Endor Dorén, um die Argumente für seine Kandidatin zu unterstreichen. „Zu allererst möchte ich Euch zu eurer Genesung beglückwünschen, schön Euch bald wieder als Gesandter des Waldes, nach so langer Abwesenheit, in Sodanyo zu sehen.“ Der Landvogt machte eine kurze Pause um mit einem Schluck Comturey Felsfeldener Sandwein aus seinem Kelch die Stimme zu ölen.
„Ihr vergesst bei Eurer logischen Überlegung nicht nur, dass Ihr seiner Hochgeboren, dem Baron Dartan di Côntris die Cancellaria aus seinem schönen Spiegelschloss raubt, nein, Ihr vergesst auch das Leid, die Trauer und die Schmach die dem alten und ehrenwerten Haus ya Satara durch dieses Amt zugefügt wurde! Sollte Avessandra zur Heroldin des Bundes bestimmt werden, so bliebe dieses Amt im Hause der ya Satara und sie wird es, so bin ich mit ihr überein, sobald ein mündiger Erbe dieses Hauses das Amt begleiten möchte, erneut zur Wahl stellen. Vielleicht überseht ihr das, benebelt von den Kräutern die zur Euren schnellen Genesung beigetragen haben. Wir sollten uns daran machen die Fehler der Vergangenheit zu beseitigen und nicht um jeden Preis dafür sorgen den Bund in einen Tatzelwurm zu verwandeln bei dessen Namen man landauf, landab die Nase rümpft und der nur Verwüstung hinterlässt.“ Wieder nahm er einen Schluck des Weines. „Verzeiht meine harschen Worte, aber dies sollten wir nicht außer Acht lassen“. Mit einem kurzen Nicken bedankte Endor sich und nahm erneut auf seinem Stuhl Platz.

Unterstützung durch den Sohn

Amüsiert erhob sich Dartan di Côntris. “Habt Dank für Eure mitfühlenden Worte, Signor Endor. Wahrlich, die Kunde über Eure Wohltätigkeiten verbreitet sich allerorten in der Ponterra. Dieser Tage ist sie sogar bis nach Côntris vorgedrungen. Gleichermaßen wissen wir diese Euren Worte zu schätzen. In der Tat ist es auch der Wunsch meiner Mutter, wieder des öfteren in der Heimat zu verweilen.” Mit diesen Worten wandte er sich nun dem Gesandten des Waldes zu. “Wie Ihr wisst, war meine gute Mutter für viele Jahre nicht nur Cancellaria von Côntris, sondern auch Delegierte im Kronrat. Über eine lange Zeit hat sie so treu im Namen des Bundes, ihrer Heimatstadt Côntris und ihres Hauses gedient. Dies tut sie auch heute noch, zumeist im vieltürmigen Vinsalt. Ich danke Euch deshalb für Eure Empfehlung, Cavalliere de Maltris. Ich versichere Euch, meine Mutter Jatane di Côntris, nimmt Eure Empfehlung zur Heroldin des Sheniloer Bundes dankend an.”
Der Baron hielt zu einer kurzen Pause an. “Sicherlich wollte der ehrenwerte Signor Ilmordro mit seiner Empfehlung das Andenken unserer verehrten Heroldin Helaya ya Satara nicht mindern. Seit langer Zeit sind die Häuser de Maltris und di Côntris dem Haus ya Satara in Freundschaft verbunden. Sollte sich dereinst wieder ein Aspirant aus dem Hause ya Satara um das Amt des Herolds bemühen, werden wohl die wenigsten in diesem Saal dagegen stimmen.” Damit richtete sich der Blick des jungen Barons wieder auf Endor Dorén. “Einstweilen jedoch ist dies nicht der Fall. Deshalb bitte ich Euch von unrechtmäßigen Verunglimpfungen in dieser Sache abzusehen. Nicht ein jeder trägt den Tatzelwurm im Wappen vor dem Ihr so eindringlich warnt. Eure Anverwandte ganz in Ehren, Signor Endor, jedoch empfehle auch ich den anwesenden Brüdern und Schwestern des Bundes die Wahl der Kandidatin mit der höchsten Eignung und dem bestmöglichen Leumund für dieses altehrwürdige Amt: Jatane di Côntris.”

Unterstützung für die Nichte

Noch bevor sich Dartan di Côntris wieder gesetzt hatte ergriff Endor Dorén mit einem freundlichen aber bestimmten Ton erneut das Wort. „Große Worte, junger Baron di Côntris. Wie ich sehe hat der Kullbacher nicht nur Eure Klinge geschärft. Wie Euch bestimmt entgangen ist, ist meine Nichte Avessandra bereits ein Mitglied des Hauses ya Satara. Ein vor den Göttern geschlossenes Ehegelöbnis schätze ich als gewichtiger ein als die von Euch so hochgelobte lose Bekanntschaft mit dem ehrenwerten Haus der ehemaligen, damals von meinem Vater ernannten, Heroldin der Domäne Pertakis. Zudem habe ich mich selbst in den vergangen Monden daran gemacht die Schuldigen für diese schändliche Tat von damals ausfindig zu machen.
So dürfte, nach Euren eigenen Worten, die Diskussion welche Kandidatin das Amt als nächstes begleiten soll als erledigt angesehen werden.
Die einzige Verunglimpfung, wie Ihr meine Worte nanntet, sehe ich in der Tatsache, dass ein Haus das seine Wurzeln südlich des Arinkelwaldes hat und einst ob seiner Verbundenheit mit der mystischen und rauen Umgebung bekannt und angesehen war, nun versucht um jeden Preis sein Fähnchen im Wind zu halten. Das sind jedoch Dinge, die sich meinem Einfluss entziehen und die kommenden Tage werden zeigen wie erfolgreich der ein oder andere sein wird. Mögen die Götter uns gnädig gewogen sein."

Eine Frage aus Selshed

Der Gesandte des Waldes, Ilmordro, blieb mit versteinerter Miene auf seinem Platz und reagierte seinerseits nicht mit Worten auf die Worte des Signors Endor. Allerdings verriet ein Zucken seiner Linken zumindest eine gewisse Unruhe. Es war schließlich ein anderes Mitglied der Eteria, das sich zu sprechen erhob. “Ehrenwerte Eteri, erlaubt mir, dass ich in Vertretung meiner Mutter, der Vikarin von Selshed, heute hier spreche. Ihre Tätigkeiten im und für den Bund, von denen ich zu einem späteren Zeitpunkt zu sprechen gedenke, halten sie an diesem Tage von der Anwesenheit ab.” Elysmenia di Selshed wandte sich nach diesen einleitenden Worten dem gerade besprochenen Thema zu. “Ich stimme dem Vogt von Sodanyo in seiner Freude darüber, dass Signor Ilmordro von seinem Unwohlsein kuriert wurde, zu. Sicher hat keiner ein längeres Schweigen aus Sodanyo erhofft.” Nach einem angedeuteten, jedoch humorlosen Lächeln in Richtung des Gesandten des Waldes fuhr Elysmenia fort. “In der Sache des Heroldes mag man es mir in meiner Unerfahrenheit nachsehen, aber inwiefern spielt die Verwandtschaft eines früheren Amtsträgers denn eine Rolle bei der Vergabe des Amtes? Hat gar der Sheniloer Frieden oder ein anderes, älteres Recht festgeschrieben, dass das Heroldsamt erblich vergeben werden soll?” Mit einem fragenden Stirnrunzeln nahm die Vogtin von Viacuslicana wieder Platz. Es ist eigenartig, dass Signor Endor Ilmordro Benebelung mit Kräutern unterstellt, während er selbst dem Rotwein zuspricht. Diese Beobachtung behielt sie aber für sich. Über die Zusammensetzung des Weins im Hause Dorén wusste sie schließlich kaum etwas Fundiertes zu sagen.

Eine Aufforderung aus Shenilo

Tankred Menaris räusperte sich.
“Wenn meine Einschätzung mich nicht trügt, dann sind Argumente für die beiden Kandidatinnen bereits vorgebracht worden. Eine rechtliche Bindung an das Haus ya Satara gibt es in der Tat nicht, jedoch sind die Dienste der Signora Helaya zweifelsohne unvergessen.
Es stellt sich vielmehr die Frage, ob ein anderes Mitglied dieses Rates einen ähnlich geeigneten Kandidaten für das Amt des Herolds vorzuschlagen weiß, oder ob wir unter den Vorgenannten zur Wahl schreiten können.”
Der Patriarch der Menaris blickte unruhig zur Tür des Raumes, durch die soeben sein Vetter Asteratus getreten war. Mit leisen Schritten trat dieser hinter Tankred und flüsterte ihm einige unhörbare Worte ins Ohr. Der Hesinde-Geweihte versteifte sich, blieb aber dann mit regloser Miene sitzen, während sich Asteratus etwas abseits stellte.

Bemerkung vom Yaquirstein

„Wie meist trügt Euch eure Einschätzung nicht, Hochwürden Menaris.“ Der Patriarch der Dorén war erleichtert darüber, dass Tankred die Debatte nun wieder in die richtige Richtung gelenkt hatte und er die Beantwortung der Frage von Elysmenia di Selshed erstmal zurückstellen konnte. Was dachte sich wohl die alte Cavalleria di Selshed, ihre Tochter mit so zweifelhaftem Leumund als Vertreterin an die Tafel des Bundes zu entsenden, Endor verstand diesen Winkelzug nicht. „Signora di Selshed, vielleicht mögt Ihr mich nach dieser Zusammenkunft ansprechen und wir können gemeinsam Eure Unwissenheit beseitigen oder wir sehen uns bei den Feierlichkeiten zum diesjährigen Schwertfest zu Ehren der Donnernden Herrin. Dort wird sich sicherlich eine Möglichkeit finden ins Gespräch zu kommen, ach und bestellt Eurer werten Frau Mutter Grüße von mir.“ Gespannt wartet Endor nun auf weitere Kandidaten die für das Heroldsamt in Frage kommen sollten.

Selsheder Mienenspiel

Elysmenia zog eine Augenbraue hoch, quittierte die Worte des Dorén allerdings ansonsten mit Nichtachtung. Kläff, kläff, dachte sie.

Menarisches Gedankenspiel und eine klare Entscheidung

Nur am Rande nahm Tankred Menaris wahr, wie sich die einzelnen Eteri zur Person der neuen Heroldin - den eine Frau würde es werden - äußerten. Was ihm Asteratus berichtet hatte, beschäftigte sein Denken auf einmal deutlich mehr.
Während seine Gedanken verschiedene Optionen durchspieleten, bezogen die meisten Eteri klar Position, manche, etwa die Baronin von Arinken enthielten sich jedoch der Stimme. Als es an ihm war benötigte es der abwartenden Stille bis sich Tankred Menaris an die Mitglieder der Eteria wandte und mit leiser Stimme seine Enthaltung verkündete. Er wechselte einige Worte mit Asteratus, während die Abstimmung zuende ging. Das Ergebnis war eine recht deutliche Mehrheit für die Kandidatin aus dem Hause di Côntris. Unter normalen Umständen hätte Tankred nun zu analysieren versucht, ob die Abstimmung eine Reaktion auf die Eignung der beiden Kandidatinnen war oder ob auch die Stellungnahmen und Personen ihrer Unterstüzter in der Eteria eine Rolle gespielt haben mochten.
So erhob er sich lediglich und bat kurz um das Wort. “Versammelte Eteri, ich beglückwünsche die Siegerin zu ihrem Erfolg und die Eteria zu diesem klaren Votum, das notwendigerweise dennoch immer Enttäuschung bei den Unterlegenen bedeuten mag.” Er wies auf den Nandus-Geweihten Asteratus an seiner Seite. “Leider verlangen es dringende Angelegenheiten, dass ich vor dem Rat der Verdienten meiner Familie erscheine, um dort zu sprechen. Seine Gnaden Asteratus wird die Debatte und mögliche Abstimmungen an meiner statt verfolgen.” In ungewohnter Zögerlichkeit blickte Tankred Menaris einigen Gesichtern an der Tafel länger in die Augen. “Bis zu unserem nächsten Treffen, Signori. Hesinde mit Euch.”

Erster Gratulant - Der Gransignore

Orsino Carson schritt mit einem zurückhaltenden Lächeln auf Dartan zu und gratulierte höflich. Als er sich umwandte, suchte er mit ausdrucksloser Mine die Blicke der anderen Vertreter aus Contrîs, doch konnte er nicht viel in ihren Gesichtern sehen. Mit einem nur leicht angedeuteten Kopfschütteln nahm er wieder seinen Platz ein. Er nahm sich vor, Signor Endor in den nächsten Tagen auf ein abendliches Gespräch bei Wein und Käse in seinen Palazzo einzuladen.

Enttäuschung bei Endor

Mit versteinerter Miene saß Endor Dorén auf seinem hohen Lehnstuhl, einer der vielen Stühle an dieser Tafel, die jedes Mitglied der Eteria sein Eigen nennen durfte. Ein schlechteres Ergebnis hätte es wohl nicht geben können und hatte es, so er sich erinnern konnte, auch noch nie gegeben. Galten, die Dinge die er vorgebracht hatte in dieser Versammlung keinen Kreuzer mehr? War es schon so weit? Nun, wenigstens waren sich die Eteri einig, welchen Weg der Bund in der nächsten Zeit einschlagen sollte, wie man sich gegenüber verdienten, alten Familien wie den ya Satara zu verhalten hatte, so schien es Endor. Dass nicht einmal die Häuser und Familien für seine Kandidatin gestimmt hatten, mit denen er in jüngerer Zeit mehr Kontakt pflegte verwunderte ihn da weniger. “Sprunghaft” war eines der schöneren Worte die ihm dazu einfielen. Es galt also nun in den nächsten Tagen der alten Heroldin zu berichten, wie die Eteria abgestimmt hatte und was man wohl von ihrem Leiden hielt, auch wenn dies keiner der werten Signores explizit geäußert hatte. Als der Landvogt sich erhob um zu sprechen, verweilte sein Blick lange bei Guiliana di Matienna von Arinken, fast schien es, er wolle das Wort an sie richten.
„Diese Zusammenkunft scheint sich ungewohnt einig darüber, wer das verwaiste Heroldsamt zukünftig zu begleiten hat“, fasste Endor das Ergebnis nochmal zusammen und sprach abgehackt weiter. „Alte Tugenden, aber auch Verdienste aus vergangenen Tagen scheinen wenig zu zählen im neuen, schönen Sheniloer Bund. Gratulieren möchte ich niemandem zu diesem Sieg."
"Ich kann Seiner Hochgeboren di Côntris aber versichern, dass ein jedes Mal so Seine Werte Frau Mutter an der alten Linde in Sodanyo die Bekanntmachungen des Bundes vorträgt, Ihr ein Becher guten Weines gereicht wird, um Ihre Stimme zu ölen, damit Ihre Worte laut und klar zu vernehmen sind.“