Briefspiel:Consilio della Signores (Peraine 1037 BF) - Der Mauerring der Stadt

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Stadt Unterfels.png Briefspiel in Unterfels Stadt Unterfels.png
Datiert auf: 18. Peraine 1037 BF Schauplatz: Unterfels Entstehungszeitraum: seit Sommer 2015
Protagonisten: Tilfur Sâl della Trezzi, Rafik von Aranjuez, Ariano Sal von Veliris, Shahane Sforigan y Scheffelstein, Erlan Sirensteen, Hasrolf von Culming, Antonio di Monte Fuori ... Autoren/Beteiligte: Haus della Trezzi.png Dellatrezzi, FamiliaAranjuez klein.png Der Sinnreiche Junker von Aranjuez, Haus Veliris.png Schatzkanzler, Haus Sirensteen.png Erlan, Villaraja.png Dajin, Familie DiMonteFuori.png X-toph ...
Zyklus: Übersicht · Vorgeplänkel · Sitzungsbeginn · Mauerring · Streit um den Alveranidendom


Beteiligte (irdisch)
Haus della Trezzi klein.png Dellatrezzi
FamiliaAranjuez klein.png Sinnreicher Junker
Haus Veliris klein.png Schatzkanzler
Haus Sirensteen.png Erlan
Villaraja.png Dajin
Telmian.png Telmian
Familie DiMonteFuori.png X-toph
Familie Eslebon.png Cerdon
Stadt Unterfels.png Storai

Autor: Erlan

Ein kundiger Beobachter der Sitzung konnte feststellen, dass der Senescalio die Tagesordnung auf eine gewisse Art und Weise kreativ gestaltete und somit auch den Sitzungsverlauf vorab bestimmte. Denn normalerweise wären noch die Berichte der Amtsträger drangekommen, aber vermutlich hatte Drugon Rinaldo ein Interesse daran, dass zuerst über die inhaltlichen Punkte gesprochen werden würde und die Berichte sich danach anschließen würden. Mit fortgeschrittener Stunde würden dann - das zeigten die Erfahrungen der vergangenen Jahre - die Berichte der Amtsträger eher kürzer werden.

Dies konnte auch dazu führen, dass nach ausführlichen inhaltlichen Diskussionen im Vorfeld es bei den Berichten eher weniger Redebedarf gab.

Drugon Rinaldo trug zum ersten Tagesordnungspunkt vor: "Es handelt sich um einen gemeinsamen Antrag der Patrizierhäuser aus dem Almadinquartier und dem Viertel Ingerimatea, in dem gefordert wird, dass die vernachlässigten Bauarbeiten am unvollendet gebliebenen Mauerring der Stadt wiederaufgenommen und dieser fertiggestellt werden soll.

Wünscht jemand das Wort zu diesem Antrag?"

Drugon blickte von seinen Schriftstücken auf, aus denen er die Kernforderung des Antrages abgelesen hatte, und in die Versammlung.


Autor: dellaTrezzi

Mit einem höflichen Nicken in Richtung des Senescalio erhob sich Gulvan Pintor, Patron seines Hauses und zugleich eine der bedeutendsten Persönlichkeiten Ingerimateas.

"Signore Consiliere Drugon, mein geschätzter Freund, werte Signores dieser stolzen und freien Stadt. Ich trete heute mit einem bedeutenden Anliegen vor Euch, das zu repräsentieren mir von einigen unserer werten Brüder und Schwestern im Amte angetragen wurde." Eine Reihe von Signores mit Besitz oder Einfluss in den nördlichen Quartieri nickte zustimmend.

"Ihr wisst, ich bin seit jeher als ein Mann der Tat, und nicht der großen Worte bekannt. Und doch will ich nicht mehr, aber auch nicht weniger als das Wohlergehen und die Sicherheit unserer geliebten Heimatstadt zu Gehör bringen. Seit dem glorreichen Tag, als dieses unser Unterfels aus dem Zwielicht der Unbedeutenheit heraustrat und stolz seinen selbstbestimmten Platz im Yaquirbruch einnahm, wird es von Neidern wie Feinden gleichermaßen gierig beäugt. Und mehr als einmal mussten sich die Bürger dieser Stadt dem Ansturm der Gegner geschlagen geben. 1029! 1033!" Hitzig schlug der 65-jährige Patriarch bei jeder Jahreszahl flach mit der sehnigen, altersfleckigen Hand auf sein Pult.

"Diese Zahlen stehen für Zerstörung, Leid und Blutvergießen, vor denen sich diese Stadt nicht ausreichend schützen konnte. Wir haben diese dunklen Zeiten überwunden", fuhr Gulvan nach kurzer Pause mit ruhigerer Stimme fort," und wir haben in den Götterläufen seit Arindon Großes vollbracht. Der Alveranidendom wächst zu Ehren der Zwölfe in den Himmel, zahlreiche prächtige Bauwerke geben beredtes Zeugnis ab über die Prosperität unserer Heimat. Dies gilt es nun zu schützen. Zwar mag es nur wenige geben, die heute wagen würden sich mit dem Sternenbanner im Felde zu messen, doch die Grenzregionen zum Neuen Reich sind trotz vielversprechender Entwicklungen", dabei nickte er anerkennend in Richtung Sirensteens," immer noch nicht befriedet und auch manchem Nachbarn mag nicht immer zu trauen sein. Ich fordere diesen hochehrwürdigen Großen Rat daher auf, sich einer allzu lang vergessenen Pflicht zu erinnern und die Befestigung der Landstadt Unterfels auf der firunwärtigen Seite des Uras mit aller Kraft wiederaufzunehmen. Ich danke Euch, geschätzte Brüder und Schwestern."


Autor: Erlan

Nach den letzten Worten Gulvans fing ein leichtes Stimmengemurmel im Saal an. Wortfetzen positiver Art wie beispielsweise "Wohl gesprochen", aber auch eher negative Einwürfe wie "und wer soll das bezahlen?", waren darunter zu verstehen, jedoch nicht unbedingt einzelnen Leuten zuzuordnen.

Senescalio Drugon Rinaldo schaute in die Runde und sah wie einige seiner mehr oder weniger geschätzten Ratskollegen sich noch leise unterhielten. Aus den Augenwinkeln sah er, dass Haldane Saldinghus dem Pintor ob seiner Rede gratulierte. Dies mißfiel ihm zwar, dennoch versuchte er es nicht nach außen zu zeigen. Seine Rivalität mit ihr war wohlbekannt, nichtsdestotrotz wahrte er hier und jetzt - mit Betonung auf dem letzten Wort - die Neutralität.

Da sich während des ersten Redebeitrages niemand anderes gemeldet hatte, musste er erst einmal schauen, wer denn jetzt an der Reihe war bzw. wer überhaupt das Rederecht hierzu begehrte. Doch noch sah es so aus, als ob niemand durch ein sichtbares Handzeichen das Wort erbat. Stattdessen sah er, wie der eine oder andere Signore sich kurz Notizen machte, vermutlich um den eigenen Redebeitrag zu verfeinern.

Der Versammlungsleiter räusperte sich kurz und sah in just diesem Moment, wie Cassius Bolburri ihm signalisierte, dass er sprechen wollen würde. Drugon nickte ihm zu und erklärte mit lauter Stimme: "Das Wort hat der ehrenwerte Signore Bolburri."

Dieser bedankte sich beim Senescalio für die Erteilung des Wortes und fing dann mit seinem Redebeitrag an: "Signore Pintor hat es schon gar vortrefflich formuliert. Es kann und darf nicht sein, dass zwei so bedeutende Viertel unserer großen Stadt nur so geschützt sind, wie ein Schilfrohr im wehenden Winde." Der eher ungewöhnliche Vergleich erzielte eine Wirkung - die Signores, die sich noch Notizen machten oder aber nur mit einem Ohr an der gerade ausgeübten Rede hingen, schauten überrascht zum Redner hin. Ob es seine Intention war mit diesem sonderbaren Vergleich die volle Aufmerksamkeit zu erzielen, wird ein Geheimnis Bolburris bleiben - aber er hatte sie jetzt in ungeteilter Form, wie er zufrieden lächelnd feststellte, bevor er fortfuhr.

"Fürwahr, es ist unsere Pflicht, für die Sicherheit des Almadinquartiers, für die Sicherheit von Ingerimatea - und für die Sicherheit von ganz Unterfels zu sorgen! Insofern unterstützen wir den Antrag aus vollstem Herzen." Mit diesen Worten beendete Bolburri seine Rede und sein Vorredner klopfte ihm zustimmend auf die Schulter.

Vom Bereich der Besucher aus wurde ein "auch aus der vollsten Geldkatze?" leise, aber deutlich vernehmbar, gerufen, was bei Bolburri nicht ankam, bei den Signores, die es hörten, aber entweder für ein Stirnrunzeln oder aber für leichte Erheiterung sorgte.


Autor: Erlan

Es sah schon fast so aus, als ob es keine weiteren Beiträge mehr zu diesem Thema gab, aber dann wurde doch noch die Kostenfrage erneut aufgeworfen. Seitens des Senescalios wurde dazu mitgeteilt, dass der Finanzierungsplan eng mit dem Dombaumeister abgesprochen sei und die Finanzierung gewährleistet sei. Dies führte jedoch nicht zur Beruhigung der Lage bei - eher im Gegenteil. Madadan Rûndocca meldete sich mit hochrotem Kopf zu Wort, was dieser auch erteilt bekam:

"Werte Signores! Wir wollen gleich über die Abberufung des Dombaumeisters abstimmen - und jetzt soll ihm hier noch ein weiteres Bauwerk angetragen werden, was er nicht vollendet? Bei Noiona wo sind wir denn hier?"

Dieser Satz sorgte natürlich für die erwartete Diskussion in den Reihen des Consilios und der Senescalio musste - nachdem lautes Räuspern nicht half - sich mithilfe des kleinen Hämmerchens Gehör verschaffen: "Wir sind hier im Consilio della Signores - und hier reden wir zu den Themen die gerade anstehen. Und das ist nunmal nun der Mauerring und nicht der Alveranidendom. Da müsst Ihr Euch noch ein wenig gedulden. Habt ihr noch etwas zum Mauerring zu sagen?"

Rûndocca fühlte sich ein wenig schulmeisterlich belehrt und wusste jetzt nicht, ob er eher schmollen sollte oder nicht. Doch da er nun das Wort erneut hatte, beantragte er eine genaue Erklärung der Finanzierungspläne.

Der sich nun zu Wort meldende Erlan Sirensteen erklärte ihm daraufhin in aller Ausführlichkeit in seiner Eigenschaft als Consiliere von Unterfels die geplante Finanzierung für den Mauerring. Die Nachfragen des ehemals als Camerlengos tätigen Rûndocca konnte Sirensteen beantworten, doch er schien immer noch das ganze abzulehnen: "Ich weiß, der Alveranidendom ist jetzt nicht unser Thema. Aber solange der nicht abgeschlossen wurde, sollte Unterfels dieser Familie keine weiteren Aufträge mehr geben."

Das der Dombaumeister bei diesen Worten ruhig blieb lag wohl vor allem daran, dass er gerade im Zwiegespräch jemanden die neuen Statikpläne der Kuppel erklärte und sich nicht um das Gerede kümmerte. Auf der einen Seite sicherlich gut, so dachte sich der Consiliere, auf der anderen Seite ist das aber auch eine Missachtung des Consilios.

Der Senescalio wurde ob des Themas langsam aber sicher überdrüssig und eher pflichtschuldig denn erfreut erteilte er dem Sirensteen erneut das Wort. Dieser wandte sich direkt an den Rûndocca: "Geschätzter Madadan! Wir haben Eure Fragen hinreichend beantwortet. Die Sinnfrage stellt sich eigentlich auch nicht mehr und wenn ich Euch richtig verstehe, wollt ihr einfach nur nicht, dass der Dombaumeister bzw. dessen Familie für den Ausbau des Mauerrings zuständig wird, wenn wir direkt danach über seine Absetzung entscheiden?"

Bei diesen Worten wurde es etwas ruhiger im Saal, denn damit hatte Erlan für einige der Anwesenden den nächsten Tagesordnungspunkt so angesprochen, als ob das schon beschlossene Sache sei. Er nutzte die kurze Pause um sich zu räuspern und zu konkretisieren: "wenn wir direkt danach über seine mögliche Absetzung entscheiden".

Rûndocca nickte deutlich und bestätigte die Aussage Erlans, doch noch bevor dieser wieder das Wort erheben konnte nahm der Senescalio das Argument auf und schlug vor, dass man dann doch einfach darüber entscheiden möge, ob der Mauerring erweitert werden solle und falls ja, dass dann der offizielle Dombaumeister der Stadt beauftragt werden solle. Egal wie dieser nun heißen möge.

Erlan Sirensteen, der genau auf diesen Kompromiss eigentlich hingearbeitet hatte, setzte sich wieder und bedauerte es auch nur kurz, dass der gewiefte Drugon Rinaldo wusste, was er eigentlich vorhatte. "Nun, dann bekommt halt Rinaldo die Lorbeeren für den Kompromiss - Hauptsache das unselige Thema ist vom Tisch" dachte er sich als er sich hinsetzte.

Drugon Rinaldo fragte - eher der Form halber - nach, ob noch jemand das Wort wünschen würde, oder ob man nun abstimmen könne.


Autor: X-toph

Haldane Saldinghus schnaubte leise. Diese Diskussion zog sich für ihren Geschmack wieder einmal viel zu lange hin. Ein Blick in die Runde verriet ihr, dass die eine oder andere Partei doch noch Anstalten machen würde, ihre persönliche Meinung zu der Sache preiszugeben, wenn nicht jemand ein Machtwort spräche. Unter anderem drohten dem durch Sirensteens voreiligen Kommentar zu seiner Absetzung von seinen Fachsimpeleien aufgeschreckten Dombaumeister, ob des süffisanten Grinsens des Rûndocca, wieder einmal die Gesichtszüge zu entgleiten. Um dieser und anderen Störungen des Sitzungsfortschrittes vorzubeugen, richtete sie sich auf und wandte sich mit befehlsgewohntem Ton an den Senescalio: „Wir stimmen jetzt ab! Ich bin für den Mauerbau!“


Autor: Dajin

Auch der Almadaner hielt sich kurz. Hasrolf von Culming hob kurz die Hand, bis der Schreiber seine Aufmerksamkeit hatte und gab zu Protokoll. "Ich stehe einem Mauerbau auch sehr wohlwollend gegenüber. Wegen meiner kann es so sein." Und damit war seine Pflicht auch bereits getan.


Autor: Der Sinnreiche Junker

So sich Rafik von Aranjuez von dem Umstand überrascht zeigte, dass scheinbar niemand etwas gegen den Mauerbau vorzubringen hatte, so ließ er sich zumindest nichts anmerken. Am Ende war es ja auch nicht er, der sich gegenüber seinen Clientes rechtfertigen musste, warum für ein zweites Großprojekt in das Stadtsäckel gegriffen werden musste, sodass dann kein Silber mehr für andere Belange übrig war. "Dafür", ließ er entsprechend knapp vernehmen, und betonte dies, indem er die eiserne Spitze seines Gehstockes einige Male auf den Boden zwischen seinen Füßen stieß.


Autor: dellaTrezzi

Auch Comto Tilfur nickte und hob zustimmend die Hand. Mochte man vom alten Pintor auch halten was man will, das vergangene Jahrzehnt hat mehr als deutlich gezeigt, dass die Stadt firunwärtigen Übergriffen allzu wenig entgegenzusetzen hatte. Die Kosten dafür, so war sich der Erb-Kämmerer der Grafschaft sicher, würde sicherlich beträchtlich werden und das Stadtsäckel belasten. Doch was half eine gut gefüllte Kämmerei, wenn jeder selbsternannter Taifado nach Belieben hineinspazieren und sie leeren konnte. Kurzum, der Wiederaufbau von Unterfels war geglückt, die südliche Mauerspange ebenso, diese Aufgabe würde auch gestemmt werden. Vielleicht ließen sich sogar bei Salingôr oder Krone dafür Mittel beschaffen. Nachdenklich kritzelte della Trezzi eine diesbezügliche Notiz in ein kleines Büchlein, während er mit halben Ohr Drugon Rinaldo zuhörte, der sich eben wieder von seinem gepolsterten Sessel erhob.


Autor: Erlan

"Signora und Signores - noch herrscht hier eine gewisse Ordnung. Ich entnehme aber Euren Äußerungen und insbesondere den ausbleibendenden weiteren Wortmeldungen, dass wir nun dieses Thema ausführlichst diskutiert haben und zur Abstimmung kommen können." Mit diesen Worten übernahm der Senescalio wieder die Sitzungsleitung, die ihm fast schon entglitten war.

Nachdem er nun wieder die volle Aufmerksamkeit hatte rief er zur Abstimmung auf: "[...] daher frage ich nun zuerst: Wer ist gegen den Vorschlag zum Lückenschluss des Mauerrings?" Nicht nur Rinaldo schaute in die Versammlung um zu sehen, ob sich da die eine oder andere Hand recken würde. Doch alle, die gespannt waren, ob sich da Widerstand zeigen würden, mussten feststellen, dass niemand bereit war, die Hand gegen den Mauerring zu heben. Auf dem Gesicht des einen oder anderen Signores zeigte sich Zufriedenheit, insbesondere bei Haldana Saldinghus. "Keine Gegenstimmen. Dann frage ich nun, wer sich in dieser Angelegenheit enthält?" fuhr der Senescalio fort. Doch diesmal reckte sich eine Hand: Madadan Rûndocca erhob - zwar zögerlich, aber doch deutlich sichtbar - seine Hand zur Enthaltung.

Eigentlich hatte sich der Senescalio auch überlegt, sich zu mindestens zu enthalten, und spätestens das fast schon spöttische Grinsen von Saldana Haldinghus machte ihm noch mal klar, warum er das eigentlich wollte. Aber Drugon Rinaldo war klar, dass die Gemengelage heute sich so darstellte, dass die Kritiker der Erweiterung des Mauerrings keinen Erfolg haben würde. Zwar wusste er aus den zahlreichen Gesprächen im Vorfeld, dass es einige Gegner des Vorhabens gab. Aber spätestens nachdem im Consilio niemand dagegen reden wollte, war klar, wohin die Reise gehen würde. Das Madadan sich enthielt war klar, aber das änderte auch nichts mehr am Ergebnis.

"Damit stelle ich fest, dass das Consilio della Signores einstimmig bei einer Enthaltung den Beschluss gefasst hat, den Mauerring zu erweitern", schloss Rinaldo die Abstimmung.

"Geschickt", dachte sich Cassius Bolburri - das der Senescalio erst nach den Gegenstimmen und den Enthaltungen fragte, machte das Votum eindeutiger als er erhofft hatte. Schließlich hätte sich nach dem Sitzungsverlauf jetzt keiner mehr als großer Gegner aufführen können. Die Enthaltung des Signore Rûndocca war natürlich zu erwarten gewesen - wiewohl eigentlich sogar dessen "Nein"-Stimme vorab wahrscheinlich war.


Autor: X-toph

Es kostete Antonius jedes letzte Bisschen an Selbstkontrolle, zumindest einen gewissen Anschein von Ruhe zu bewahren. In ihm stritten verschiedene Impulse. Sollte er sich über den Entschluss des Mauerbaus freuen? War es doch ungewiss, ob er es letztendlich sein würde, der diesen beaufsichtigte. – Dann hätte er dem Rûndocca am liebsten an den Kopf geworfen, was für ein rückgratloser Opportunist er war.Eine Enthaltung nur um sich im je nach Ausgang der heutigen Sitzung alle Optionen offen zu halten! – Und auch seine Frustration ob des verlorenen Arbeitstages war noch nicht verklungen. Letzten Endes setze sich jedoch eine andere Emotion durch. Nervosität. Es stand nun alles auf dem Spiel, sein Beruf, sein Lebenswerk, das Schicksal seiner Familie! Tiefe Sorgenfalten formten sich auf der Stirn des noch Dombaumeisters.