Briefspiel:Consigliowahl 1035 BF/Im Studiolo

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Stadt Urbasi klein.png Briefspiel in Urbasi Stadt Urbasi klein.png
Datiert auf: Praios 1035 BF Schauplatz: Stadt Urbasi, vor allem der Magistratspalast Entstehungszeitraum: April bis Juni 2013
Protagonisten: alle Mitglieder der Signoria Urbasis Autoren/Beteiligte: Familie Aspoldo.png Aspoldo, Familie Brahl.png Brahl, Haus della Pena aeH.png Dellapena, Haus di Onerdi.png Di onerdi, Familie Flaviora.png Flaviora, Haus Urbet-Marvinko.png Gonfaloniere, Haus della Pena jH.png Horasio, Familie Luntfeld klein.png Luntfeld, Haus Marudret.png Macrin, Familie Degano klein.png Marakain, Haus Novacasa klein.png Novacasa, Familie ya Ranfaran.png Ranfaran, Haus di Salsavur.png Rondrastein, Familie Dalidion.png Storai, Familie Zorgazo.png Toshy, Haus della Turani.png Turani, Familie Carasbaldi.png ZarinaWinterkalt
Zyklus: Übersicht · Im Palazzo Broinho · Im Garten des Gonfaloniere · In dunklen Gewölben · Von Treppen und Pavillons · Im Fechtsaal · Im Palazzo Zorgazo · Im Studiolo · Turani-Reaktionen · Im Palazzo Zorgazo II · Bei den Dalidions · Darions Besuche

Im Studiolo

Am Abend des 30. Praios, nach der Wahl, im Palazzo Casciano

Autor: Gonfaloniere

Panthino von Urbet, alter und neuer Priore pecunis

Die Stille im Studiolo Baron Panthinos war bedrückend. Und keinem der Anwesenden war danach, dies zu ändern.
Panthino selbst, der frisch bestätigte Priore pecunis, ließ seinen ausdruckslosen Blick durchs Fenster über den allmählich in der hereinbrechenden Dunkelheit untergehenden Renascentia-Platz schweifen. Sein Sekretär, der schon Fürst Traviano ergebene Salquirio della Pena, kratzte mit einer längst keine Tinte mehr abgebenden Feder über ein verschlissenes Pergament. Udora, die Comtessa und Mutter des Familienpatriarchen, grübelte einfach nur vor sich hin. Worüber, das wollte Auricanius, der letzte in der Runde, besser gar nicht wissen. Seine Tante konnte so fürchterlich nachtragend sein, dass er sich manches Mal schon Sorgen um ihr Seelenheil gemacht hatte – und darüber, dass sie vielleicht längst dem Herrn der Rache verfallen war …
Es war Panthino, der schließlich mit noch immer in die Ferne gerichtetem Blick das Wort ergriff: „Fangen wir mit der Zorgazo an … Dass wir ihre Kandidatur nicht mehr unterstützen würden, sollte sie auch den Salsavûrs den Hof machen, das war ihr bewusst?“
Die Frage des Barons richtete sich an Auricanius, der die Verhandlungen zur gegenseitigen Unterstützung mit der nun gewählten Priora geführt hatte.
„Unmissverständlich, ja.“
„Dann lässt sich Fahrlässigkeit bei ihrer Entscheidung wohl ausschließen. Glücklicherweise haben wir ihr Umschwenken noch rechtzeitig mitbekommen und durch unsere Reaktion zumindest nachweisen können, dass wir unser Wort halten.“ Panthino betonte das letzte ‘wir’ kaum, aber doch so merklich, dass deutlich wurde, dass er Duridanya Zorgazo das ‘Worthalten’ absprach.
„Die Voscari und Terlákons wird’s freuen“, bemerkte Udora zynisch. Dass sie in nächster Zeit Korn von den eigenen Gütern an die Zorgazo verkaufen würde, stand wohl nicht zu befürchten.
„Was ist mit Yarum?“ Salquirio machte bereits ein Häkchen hinter den ersten der vor ihm liegenden Namen und war darauf aus, eine Liste abzuarbeiten.
„Eine weitere Enttäuschung“, urteilte Panthino wenig wohlwollend und schüttelte den Kopf.
„Gibt vielleicht sowieso bessere Recalculatoren …“ Auch die Mutter des Barons schien nicht geneigt, erneut einen della Turani ins Ufficio pecunis zu berufen.
„Ich weiß nicht“, widersprach Auricanius, „vielleicht waren unsere Erwartungen an ihn auch noch zu unrealistisch. Er kämpft immerhin gegen seinen dominanten Bruder an. Entziehen wir ihm nun unsere Unterstützung, können wir ihn als Ansprechpartner vielleicht ganz abschreiben. Und das nach zwei Götterläufen treuer Dienste?“
„Gute Kaufleute machen das so. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.“ Udoras Zynismus kannte heute keine Grenzen.
„Nein, Auricanius hat Recht“, entschied jedoch Panthino, „ich werde das mit ihm besprechen. Womöglich ist dieser Enttäuschung noch etwas abzugewinnen.“
„Bleibt Tarquinio …“ Salquirio machte einen weiteren Haken.
„Euer Vetter.“ Udora sah den Sekretär mit durchdringendem Blick an.
„Meine Loyalität …“, wollte sich der Angesprochene wehren, wurde aber von Panthino unterbrochen: „… steht außer Zweifel. Gleichwohl: Was der kleine Comto da für ein Spiel trieb, weiß ich immer noch nicht. Ich kann mich an kein, nicht ein einziges Wort der Unterstützung erinnern, das er meiner Kandidatur zukommen ließ. Es gab keins!“
„Vielleicht sieht er euch den Verzicht im Namen Rahjadas noch immer nicht nach“, suchte Auricanius nach einer Erklärung. „Er hat Traviano verehrt …“
„Dann ist er ein Spinner, der der traurigen Wahrheit noch immer nicht ins Auge blicken kann!“ Panthino genügte das nicht.
„Ein Spinner vielleicht, aber einer, der Priore iuris ist“, wandte Salquirio ein.
„Ich weiß.“ Der Baron schüttelte ob dieser Tatsache nur den Kopf. „Das werden zwei schöne Götterläufe werden.“ Den Zynismus hatte er von der Mutter. „Aber wenn er da nicht kooperativer wird, dann steht er danach für sich allein. Auricanius, dir vertraut er noch am ehesten, kannst du ihm das klarmachen?“ Panthino wollte keine weiteren Einwände hören.
Der Geweihte nickte: „Ich werde es jedenfalls versuchen …“