Briefspiel:Arinkelwaldereignisse/Daryl an Endor II

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Der folgende Brief stammt aus der Feder von Daryl Brahl und erging an Endor Dorén am 17. Peraine 1035 BF.

Brief Daryl Brahls an Endor

Hochachtbarer Endor Dorén, geschätzter Präfekt von Côntris und Sodanyo, rechtmäßiger Signor von Shenilo, Heermeister vom Orden des blutroten Stabes und Schwertes,

es freut mich, dass Eure Nachforschungen jüngst Früchte trugen. Wie versprochen möchte ich dazu beitragen und Euch Eure Fragen nach bestem Wissen beantworten. Ich möchte Euch jedoch warnen, dass die Spuren Satinavs auch des besten Mannes Erinnerung verblassen lassen. Zunächst eine Berichtigung, wenn Ihr gestattet: Nicht in den Wald verschleppt wurde ich, dorthin musste ich mich notgedrungen zurückziehen, denn die Häscher waren in der Überzahl und mir dicht auf den Fersen. Im Wald konnte ich mich durch der Götter Gunst vor den Halunken verbergen, doch muss es die finstere Magie oder fremdartiger Feenstaub sein, der mich dort traf und mir die Erinnerung nahm, denn bei Praios! ich vermag mich nicht an die Jahre im Wald zu erinnern. Doch eines Tages traf ich auf eine einsame, verlassene Hütte inmitten des Arinkelwaldes. Ob Ihr dort die erhofften Hinweise auf die Halunken oder die Arinkelbande, so dies nicht ein und dieselben Schurken sind, zu finden vermögt, kann ich Euch nicht sagen. Ich jedoch verbrachte dort den harschen Winter und nachdem ich genug Proviant für eine Heimkehr gesammelt hatte, wagte ich mich darauf einen Weg aus dem Wald zu finden. Tatsächlich stieß ich nach mehreren Tagen auf eine weitere Blockhütte, welche sich jedoch als der Firunstempel von Satara herausstellte. Von dem nahen Örtchen an konnte ich bald sicher nach Shenilo zurückkehren. Die Häscher müssen ihre Suche damals längst aufgegeben haben, auch wenn die mysteriösen Zeichen von toten Raben, meinem zurückgelassenen Mantel und ermordeten Gefangenen meine bangende Familie noch lange gefoltert hatte, wie ich nach meiner Rückkehr erfuhr. Nur ungern denke ich an diese Zeit zurück, Signore Endor! Wünscht Ihr die Hütte aufzusuchen, so kann ich Euch nur sagen, dass sie nordwestlich jenes schlichten Firuntempels liegt, tief im Wald verborgen. Doch werde ich einen weiteren Boten entsenden, der den örtlichen Geweihten, Jagdmeister Firman, von Eurer Suche und meinem Wissen in Kenntnis setzen wird. Wenn ein Mensch diesen seltsamen Ort zu finden vermag, dann dieser! Lasst Euch von seinem verschrobenen Wesen nicht entmutigen, sein Glaube wird ihn sicher leiten. Solltet Ihr Euch also dazu entscheiden den Geweihten des Göttlichen Jägers aufzusuchen, wird er Euch führen, darauf mein Wort! Doch nun zu Euren weiteren Fragen: Ach! Weh nur, die Namen der Schurken kenne ich nicht, sonst hätte Praios’ Gerechtigkeit sie längst ihrer Köpfe beraubt! Zwölf waren es an der Zahl, allesamt Kämpfer und Gauner, doch der dreizehnte war ihr Anführer: ein mächtiger Magier, von hohem Wuchs, das Gesicht von dunklem Ton und süffisantem Grinsen, doch das Haar von einem Tuch verborgen. Seine Augen versprühten Überheblichkeit, doch sein Fluchen, als ich mich aus seinen Fängen befreien konnte, verriet seine fremdländische Herkunft. Verzeiht, dass ich mich nicht näher an seinen Stab erinnere, der doch so sehr bei der Suche nach einem Magier zu helfen vermag. Ich erinnere mich jedoch, dass er nicht die Gewandung seiner Zunft, sondern einen dunklen Mantel freumdländischer Art trug, mit güldenen Glyphen der geheimnisvollen Magiersprache. Auch schien er einen Akzent zu sprechen, wenngleich ich dessen Herkunft nicht zuordnen konnte. Allesamt waren die Schurken beritten, mussten ergo reichlich für ihre Misstetaten entlohnt worden sein. Nur dank meines unerschüttlichen Vertrauens auf die Götter und deren Milde konnten ich meinen Häschern entgehen. Auch half ein Schutzamulett, welches ich auf Reisen trage. Es verbarg mich wohl vor den magischen Blicken des finsteren Zauberers, wenngleich es zum Schutz vor anderen Zauberdingen gedacht war, welche auf frevelhafte Art meine Gedanken wähernd wichtiger Verhandlungen offenbaren könnten. Auf Eure Frage nach einem Ritual weiß ich so recht keine Antwort. Im Arinkelwald wurde ich keines solchen Ereignisses gewahr, auch die Häscher ließ ich dort bald hinter mir. Sie hofften sicherlich, dass ich alsbald zurückkehren würde. Dennoch muss ich mit einem finsteren Zauber belegt worden sein, denn wie erwähnt kann ich mich an die Zeit im Wald nicht erinnern, bevor ich die schützende Hütte fand. Nicht wie Jahre schien es mir, eher wie Tage! Und weiter noch musste mein Geist verwirrt worden sein, denn allenthalben vermeinte ich irrsinnigerweise fremdartige Farben, Formen und Geschöpfe zu erblicken! Im Vertrauen erzähle ich dies Euch, in der Gewissheit, dass ein Ehrenmann und Freund wie Ihr dies nicht an falsche Ohren klingen lasset. Feenstaub muss es gewesen sein, vielleicht auch die dunkle Mächte dieses Urwaldes? Vielleicht aber war dies auch Rahjens göttlicher Rausch, der meine Sinne vernebelte und mir so die Qual ersparte, über Jahre in tiefster Wildnis Hunger, Kälte und einen merklichen Mangel geistreicher Konversation ertragen zu müssen. In solcherlei Dingen sollte keine Sterblicher bewandert sein und daher auch ich nicht! Drum kann ich Euch nicht mehr dazu berichten. Auch muss ich Euch enttäuschen, wenn Ihr Euch mehr von mir zu erfahren erhofft habt bezüglich des Leydenshügels, wie er im Volksmund heißt. Dazu kann ich höchstens allerlei wirre Schauermärchen aus dem einfachen Popolo zusammentragen lassen; keine Informationen von Wert also. Ich hoffe jedoch Euch auch ohne derlei Wissen mit meinen Antworten geholfen zu haben und wünsche Euch der Götter Segen für Euer Unterfangen. Schreibt mir, so Ihr weitere Fragen habt oder meiner Unterstützung bedürft. Anbei zur Stärkung eine Flasche voll edlem Shenila Magnifica.

Hesinde mit Euch!

gez. Cavalliere Daryl Brahl, Camerlengo und Etéro von Shenilo, Direktor der Weinhandlung Yaquiria Shenilo, Gildenmeister der Innung der Rebleute