Briefspiel:Almadaner Botschaften

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Beteiligte (irdisch)
Villaraja.png Culming


11. Rahja 1032 BF – Im Palazzo Culming (spätmorgens)

Hasrolf von Culming stand am Fenster und sog die frische Morgenluft ein. Sein Blick wanderte über das Almadinquartier, sein Almadinquartier. Hier war er, egal was die Signori von Unterfels auch dachten, Herr und Beschützer seiner Landsleute.
Auf den Straßen und Gassen herrschte geschäftiges Treiben. Schon bald würden sich die Menschen hier zur Mittagsruhe zurückziehen und bis dahin hatte man noch Zeit seine Erledigungen durchzuführen.
Er hörte Schritte hinter sich und drehte sich um. "Euer Hochgeboren", begrüßte ihn die Magd und machte einen Knicks.
"Ja, was gibt es?" fragte er und war ob des Besuches überrascht. Die Frau arbeitete in seinem Palazzo in der Küche, aber außer dass er sie von Zeit zu Zeit sah, kannte er sie kaum. Im Augenblick kam er noch nicht einmal auf ihren Namen.
Sie war sichtlich nervös und schluckte. "Mein Herr, ich wurde heute ausgeschickt um auf dem Markt frisches Obst zu kaufen."
"Und?" Allmählich wurde Hasrolf ungeduldig und ärgerte sich über dieses Mädchen.
"Ein Mann, gekleidet wie ein almadanischer Caballero steckte mir dies hier zu als ich eben am Stand einige Äpfel erstehen wollte," flüsterte sie schüchterne und reichte dem Baron einen zusammengefalteten Zettel.
"Interessant. Höchst interessant." Er öffnete den Zettel und betrachtete verdutzt die sinnlose Aneinanderreihung von Kusliker Zeichen. "Wie sah er denn aus, der Mann?"
Sie schlug die Augen nieder. "Hierzu kann ich euch nicht viel sagen. Eben noch hatte er mir das Papier zugesteckt und geraunt ich solle es euch übergeben, da drehte er sich um und verschand in der Menge. Sein Gesicht wurde von einem tief gezogenen Caldabreser verdeckt."
"Tse!"
"Aber er klang wie ein Almadani. Ich meine von seiner Mundart her könnte er ein Waldwachter gewesen sein, auch wenn es schon abgeschliffen klang, wie jene die schon länger hier leben."
"Soso." Der Baron dachte nach, sollte er sie noch eingehender zu dieser Person befragen? Vielleicht später. Zunächst einmal entschloss er sich die Nachricht genauer anzusehen. "Du darfst gehen."
Sie nickte und verließ eilig den Raum, während der Baron sich wieder zum Fenster drehte und sich noch einmal das Papier ansah. Welch sonderbare Botschaft war das?


Der Almadaner las die Botschaft. Einmal. Zweimal. Dann zerknüllte er den Zettel und warf ihn vor sich auf einen Sekretär. "Ja ist denn heute der erste Phex? Kinderstreiche..." Er stellte sich zurück auf das Fenster und sah wieder nach draussen. Und dennoch ging sein Blick bald wieder auf den zusammengeknüllten Zettel. Seine Neugierde wuchs mit jeder Sekunde. Noch einmal blickte er aus dem Fenster, dann seufzte er kurz und griff eilig nochmal zum Brief. "Sicher ein Rätsel... 10ter Phex... 10ter Phex... das ist noch mehr als ein halbes Jahr.... das muss irgendein historisches Datum sein... Hals verschwinden? Ach nein, das war der 9te Phex... 9.9..... huch... das ist mir ja noch nie... 9...." Hasrolf begann kurz zu grübeln und lag den Zettel wieder auf den Sekretär, nur diesesmal ohne ihn zu zerknüllen. Er kannte genau die Person, die ihm hier helfen könnte.

Einige Stunden später hatte er den selben Zettel wieder in der Hand. Sein Freund hatte etwas von der Erstürmung Arivors geschrieben, dem 10. Phex und dass er den Codeverfasser erst für einen Pfuscher und Diletanten gehalten habe, dann aber doch ein recht geniales Muster dahinter erkannt hätte.
Und dass er des Nachts wohl nun zu einem ganz besonderen Freund eingeladen wäre. Alleine. Hasrolf dachte gar nicht daran, gänzlich alleine zu gehen. Schön, dass ein Almadaner ihm eine solche Nachricht überbrachte, dass er als Losung die Erstürmung Arivors durch die Almadanischen Dragoner wählte, aber die Almadaner hatten einen ganz anderen Zahlencode. So konnte er auf das Finale "ein Freund" nicht sonderlich viel geben. Aber Unterfelser Nächte waren Dunkel und Almadanische Armbrustschützen gut darin, sich die Umgebung zu Nutze zu machen. Dennoch, für diese Nacht wäre ein Besuch beim alten Orsino wohl mal fällig.