Archiv:Erntefest im Zeichen der kleinen Köstlichkeiten (BB 38)
| Quelle: Bosparanisches Blatt Nr. 38, Seite 26 | 
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Datiert auf: Travia 1034 BF |
von Avesio Dalidion
Da es in diesem Jahr einen besonderen Anlass gab, wurde das Fest der eingebrachten Früchte eingangs des Traviamonds auch besonders begangen. Hatten die Urbasier während der Fehde im Vorjahr noch hungern müssen, feierten sie trotz manchen verheerten Ackers und schwerer Sturmschäden im darauf folgenden Winter nun eine reichliche Ernte. Selbst die stark beschädigte urbasische Mühle war rechtzeitig wieder repariert worden.
Peraine hatte ihre schützende Hand über die Urbasier gehalten, das schien sicher. Als äußeres Zeichen des glücklichen Überflusses hatte Duridanya Zorgazo als Vorsteherin der Kornzunft darum Peraine und Travia zum Wohlgefallen eine Armenspeisung initiiert, damit auch wirklich kein Urbasier mehr hungern sollte. Ihrem Spendenaufruf wurde unter den Patriziern reichlich Beachtung geschenkt, hatten Patrizier und Popoli doch gemeinsam ein anstrengendes und unglückliches Jahr zusammen durchgestanden.
Zu all den übrigen Feierlichkeiten hatte die überaus großzügige Signora Duridanya sogar noch die Güte ihren hoch geschätzten Pralinenmaestro, den wohlgelittenen und fingerfertigen Niccola Valletti, zu bitten einem jeden Urbasier eine Praline in ihrem Namen zu fertigen. Der stets höfliche und zuvorkommende Maestro erfüllte diese Bitte natürlich mit Freude, so dass jeder Festbesucher in den Genuss einer meisterlichen kleinen Köstlichkeit kam, die es so wohl kein zweites Mal im Aurelat zu finden gibt. Die pure Raffinesse dieser Kleinodien aus Back- und Zuckerwerk versetzte jeden der Anwesenden in Verzückung und manch einer war an diesem Tag der Meinung, dass allein die Gnade diese Pralinen kosten zu dürfen all die Strapazen der letzten Monate vergessen ließ.
